Die Marianne und Emil Lux-Stiftung förderte das Projekt „Computer sichern nachhaltig Bildung in Corona-Zeiten in Guatemala“ im Jahr 2020 mit 2.000 Euro. Nachfolgend ein Auszug von der Stiftung Kinderzukunft mit Sitz in Gründau: Die Förderung der Marianne und Emil Lux-Stiftung  trug dazu bei, dass wir nach und nach voll ausgestattete und sofort einsatzfähige Laptops sowie Drucker für die Schule im Kinderdorf der Stiftung Kinderzukunft erwerben konnten. In diesem Jahr schlossen sich weitere Spender der Guten Tat an, so dass wir das Investitionsprojekt nun abschließen können. Als Bildungsprojekt, insbesondere in Zeiten von Corona, geht es selbstverständlich unvermindert weiter.

Im Folgenden informieren wir detailliert über das Erreichte, berichten über die Wirkung der Förderung und über die aktuelle Situation der Kinder in der Region.

Dies alles erlaubte die Förderung
Die Computer werden vor allem durch Schüler eingesetzt, die in der Sekundarstufe (Klassen 7 bis 9, in weiterführenden Schulen außerhalb des Dorfes, 14-18 Jahre) unterrichtet werden, außerdem von Schülern der 6. Schulklasse, in der Kinderdorfschule. Mit anderen Worten: Die Laptops sind meist bei Schülern ab 12 Jahren im Einsatz.
Aber auch jüngeren Schülern ermöglichte und ermöglicht die Förderung den Einstieg in die „Lern- und Lebenswelt Computer“ sowie das Erlernen des Umgangs mit der Technologie, die in den kommenden Jahren einen wesentlichen Beitrag leisten wird, ihnen den Weg in eine Zukunft ohne Not zu bahnen.

Der neue Informatikraum

Der Informatikraum der Schule wurde neu eingerichtet, gerade auch um den Jüngeren den Kontakt mit dem Computer zu eröffnen. Nach Ende des Schul-Lockdowns wird dieser Raum für mehr Schüler als je zuvor eine große Rolle in ihrem Schulalltag spielen.

In allen Kinderwohnhäusern des Kinderdorfes ist „Zoom“ ein neues, inzwischen meist benutztes Wort in englischer Sprache geworden. Die Videokonferenz-Software bringt die Schule zu den Kindern. Einen ganz besonderen Wert hat das Projekt „Neue Computer“ für diejenigen Jugendlichen, die sich mit Grafik und Design oder Technischem Zeichnen beschäftigen. Hier entstehen konkrete Berufswünsche, gezielte Vorbereitung auf das Berufsziel und neue, dauerhaft tragfähige Zukunftsperspektiven.
Nicht zuletzt die Förderung durch die Marianne und Emil Lux-Stiftung führte dazu, dass die Stiftung Kinderzukunft weitere Mittel für das Projekt einsetzen konnte: Neben den Laptops für Schüler konnten auch Lehrer-Computer angeschafft werden. Auch dies trägt dazu bei, derzeit Homeschooling überhaupt zu ermöglichen. Die Planung der Schulstunden, Recherchen zu Unterrichtsinhalten und Erstellung von Lernmaterial werden damit dauerhaft erleichtert, verbessert. Wenn dann – in einigen Monaten – der „ganz normale“ Präsenzunterricht hoffentlich wieder möglich sein wird, wird das neue didaktische Werkzeug einen lebendigen, pädagogisch fundierten, abwechslungsreichen und auf beiden Seiten motivierten Unterricht sicherstellen.
Apropos Motivation: Ein weiterer, ein Sekundäreffekt ist nicht hoch genug zu bewerten: Erstens der Lockdown mit Kontaktverlusten, zweitens die Erkrankungen innerhalb des Dorfes (sehr wenige, ausschließlich leichte Verläufe), drittens die zum Teil dramatischsten Nachrichten von der hoffnungslosen Situation der Familien außerhalb des Dorfes haben die Kinder traurig und niedergeschlagen gemacht. Das große „Geschenk“ der Laptops hat ganz entscheidend dazu beigetragen, dass die Stimmung fröhlicher und die alltägliche Motivation für den Unterricht zusätzlich beflügelt wurde.

Und noch eine Verstärkerwirkung hatte das Engagement der Marianne und Emil Lux-Stiftung und der anderen Computer-Spender: Der Elektrogerätelieferant spendete zwei weitere Drucker, so dass wir in der Schule nun über insgesamt vier neue Drucker verfügen.

Strahlende Augen bei Schülern, Lehrern und Hausmüttern!

Stimmen aus dem Kinderdorf

„Wir haben die Computer mit großer Wertschätzung und Dankbarkeit empfangen. … Um erfolgreich zu sein, ist es notwendig, über die technologischen Mittel zu verfügen.“
Ileana Pocol, Hausmutter Haus 1

„Er (Anm.: der Computer) ist sehr wichtig, weil er die Lieferung der Hausaufgaben ohne Verzögerung ermöglicht. Wir hatten nur einen Computer für das ganze Haus und mussten immer warten, bis er frei ist … Mit den neuen Laptops können wir jetzt alle arbeiten.“
Justo Rafael Hernández, Schüler und Bewohner Haus 17

„Leider können unsere externen Schüler diese Geräte erst dann nutzen, wenn der Lockdown beendet wurde. Deren Eltern haben nicht die finanziellen Mittel für einen Internetzugang.“
Ein Lehrer

„Wir können nun unsere Aufgaben rechtzeitig abgeben, so dass keine Punkte durch die verspätete Abgabe verloren gehen.“
Jackson Alvizurez, Haus 6, besucht eine weiterführende Schule außerhalb des Kinderdorfes.

Jorge, Hausvater im Wohnhaus 6, hatte eine schöne Idee: Er filmte die Übergabe der Laptops an seine Jungs. Man sieht 8 strahlende Gesichter (jedenfalls in dem Maße, in dem das bei Pubertierenden erwartbar ist …). Hier dessen Übersetzung:
Jorge: „Guten Morgen Jungs. Was glaubt ihr, was ich hier habe?“
(Leichte Irritationen wegen der Videoaufnahme)
Jungs: „Guten Morgen!“
Jorge: „Aus Deutschland habt ihr eine Spende bekommen. Die habt ihr euch verdient.“
(Gespanntes, erwartungsvolles Gemurmel)
Alle: „Muchas Gracias!!!“
(Augen nur noch für die Geräte)

In den nächsten Wochen gilt es nun, alles für voraussichtlich 220 Schüler im nächsten Schuljahr (beginnt im Januar 2022) vorzubereiten. Auch wenn es zunächst in Form von Homeschooling sein wird: Für jede Schülerin und jeden Schüler wird ein vollständiges Lernpaket – vom Schulranzen über Lehrbücher bis zum Anspitzer zusammengestellt. –

Damit die Bildungsarmut trotz Corona keine Chance mehr hat…

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